Musikunterricht darf kein Luxus werden: SPD-Landtagskandidat besucht die Musikschule Konstanz
Auf Einladung des Schulleiters Dieter Dörrenbächer besuchte der SPD-Landtagsabgeordnete Frank Ortolf die Musikschule Konstanz. Im Zentrum des Austauschs standen die aktuellen Herausforderungen durch das sogenannte „Herrenberg-Urteil“, die vielfältigen sozialen Kooperationen der Schule in der Stadt sowie die Forderung nach einer stärkeren finanziellen Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg.
Ein beherrschendes Thema des Besuchs war die Umsetzung des Urteils des Bundessozialgerichts, das die verpflichtende Festanstellung von Lehrkräften an Musikschulen vorsieht. Frank Ortolf und Dieter Dörrenbacher waren sich einig, dass die damit verbundenen Mehrkosten für Sozialabgaben die Musikschulen vor enorme Probleme stellen. „Wir wollen faire Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte, doch das Land darf die Musikschulen mit den finanziellen Folgen des Herrenberg-Urteils nicht allein lassen“, betonte Ortolf während des Besuchs. „Wenn Festanstellungen zur existenziellen Bedrohung für die Musikschulen werden, leidet am Ende das Angebot für alle.“
Die Musikschule Konstanz ist weit mehr als eine reine Ausbildungsstätte. Die Zusammenarbeit mit der Südwestdeutschen Philharmonie bedeutet exzellente Ausbildungsmöglichkeiten für die Schüler. Auch die soziale Verankerung beeindruckt: Das Engagement an der Regenbogenschule bietet zum Beispiel gezielte Angebote für Schüler mit besonderem Förderbedarf. Gemeinsame Singstunden in Pflegeheimen fördern das Wohlbefinden der Senioren.
„Die Musikschule ist kein Luxusgut, sondern ein wichtiger Pfeiler unserer Gesellschaft“, so Ortolf. „Musik fördert das allgemeine Wohlbefinden und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Damit leistet die Musikschule einen unverzichtbaren Beitrag zum Gemeinwohl, und dieses Engagement ist ein Kernanliegen sozialdemokratischer Politik.
Mit Blick auf die Landespolitik kritisiert Ortolf die bisherige Zurückhaltung der Regierung in Stuttgart. Er unterstützt dabei explizit die Positionen des Landesverbandes der Musikschulen Baden-Württemberg unter der Leitung der Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges (CDU). Ortolf sagte hierzu: „Es ist ein Versäumnis der Landesregierung, dass die Musikschulen die massiven Mehrkosten fast alleine schultern müssen. Wir fordern eine Erhöhung der Landesförderung auf 15 Prozent der Gesamtkosten.“ Ohne diese Unterstützung drohten spürbare Gebührenerhöhungen, die Kinder aus einkommensschwächeren Familien vom Musikunterricht ausschließen könnten.
