„Manchmal fühlt man sich etwas allein gelassen“ – SPD-Landtagskandidat Frank Ortolf zu Besuch in den Konstanzer Vororten
SPD-Landtagskandidat Frank Ortolf hat sich mit den Ortsvorsteherinnen von Dettingen-Wallhausen und Litzelstetten sowie dem Ortsvorsteher von Dingelsdorf getroffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Zukunft der Vororte auf dem Bodanrück, der soziale Zusammenhalt in schwierigen Zeiten und der Wunsch nach mehr gemeinschaftlichem Denken über die Orts- und Stadtgrenzen hinweg.
Dr. Sarah Seidel, Ortsvorsteherin von Dettingen-Wallhausen, beschreibt im Gespräch die besonderen Herausforderungen als ehrenamtliche Ortsvorsteherin im Vergleich zum Hauptamt: „Unsere Arbeit ist vielfältig und reicht von BürgerInnen-Sprechstunden über konkrete Vereinsarbeit bis hin zu Themen der weiteren Entwicklung des Orts. Wir haben viele Aufgaben, aber manchmal wenig Spielraum.“ Dettingen-Walhausen hat zwar eine gute Infrastruktur, der Bauhof arbeitet sehr zuverlässig und übernimmt sehr wichtige Aufgaben. An den großen Themen, wie Seniorenwohnen und Pflege-WG müsse man dran bleiben.
Horst Böttinger-Thyssen, Ortsvorsteher von Dingelsdorf, hebt die starke Dorfgemeinschaft bei sich im Ort hervor: „Wir haben ein lebendiges Vereinsleben, ein gutes Kita-Angebot und das Nahwärmenetz als identitätsstiftendes Leuchtturmprojekt.“ Gleichzeitig bleibe der Ausbau der Infrastruktur eine Daueraufgabe, so sei etwa die Nahversorgung in Dingelsdorf im Vergleich zu früheren Jahren eher schlecht aufgestellt.
Dorothea Maier-Zepf, Ortsvorsteherin von Litzelstetten, sieht die Betreuungssituation der Kinder im Dorf als eine große Herausforderung an: „Unsere Kita-Plätze sind gut nachgefragt, aber es fehlt immer wieder an Fachkräften. Die Schule und andere öffentliche Gebäude brauchen dringend eine Sanierung und in Sachen Barrierefreiheit ist noch viel Luft nach oben.“ Auch in Litzelstetten sei das Engagement der Bürgerinnen und Bürger jedoch sehr hoch, wodurch viele Mängel aufgefangen werden könnten: „Wir haben viele Arbeitskreise, die an den Ortschaftsrat angegliedert sind. Hier engagieren sich Bürgerinnen und Bürger in verschiedenen Bereichen von der Landschaftspflege bis hin zur Hausaufgaben- und Flüchtlingshilfe. Das zeigt, wie aktiv unser Dorf ist und wie wichtig es ist, dass Bürgerinnen und Bürger manche Dinge selbst in die Hand nehmen.“
Auch Seidel verweist auf den großen Zusammenhalt in Dettingen-Wallhausen trotz schwieriger Zeiten: „Die politische und gesellschaftliche Lage kann erdrückend sein, doch die Menschen im Ort stehen zusammen. Das zeigt sich zum Beispiel am Adventskeller, der im Dezember an den Wochenenden von den Vereinen betrieben wird. In einem Raum, der vom Landgasthof Kreuz zur Verfügung gestellt wird.“ „Mich beeindruckt, mit welchem Engagement die Menschen hier ihre Dörfer gestalten“, sagte Ortolf nach dem Treffen. „Diese lokale Verbundenheit ist eine große Stärke.“ Für die Politik nahm er viele Anregungen mit: „Die Vororte von Konstanz müssen stärker zusammengedacht werden und dürfen nicht aus dem Fokus der Stadtverwaltung und ihrer Gremien geraten. Wichtig ist, dass die Menschen vor Ort merken: Ihre Anliegen werden ernst genommen.“
